- Ralf und Bettina nehmen Natascha und Olha aus der Ukraine auf
- Mariia, Studentin aus Kiew singt, um den Horror zu bewältigen
- Basrawi – Geflüchteter aus Syrien hilft jetzt Flüchtenden
Ralf und Bettina retten Mutter und Kind aus der Ukraine
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs meldete sich Ralf aus Göppingen bei uns und erzählte, dass er mit seiner Frau auf dem Weg zur Grenze von Polen und der Ukraine sei. Dort warteten Natascha, die Tochter Olha mit Vater Vadim. Mit zu sich nach Hause konnten Bettina und Ralf nur Natascha und ihr kleines Mädchen nehmen, der Vater darf die Ukraine nicht verlassen.
Hier die ganze Geschichte über das Treffen an der Grenze anhören:

#Zusammenkommen Ralf & Bettina fahren an die Grenze um Natascha und Olah zu holen
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Wie läuft das Zusammenleben?
Mittlerweile sind drei Wochen vergangen. Eng wird es bei Ralf und Bettina nicht, Tochter Celine hat extra ihr Zimmer für Natascha und ihre Fünfjährige geräumt:
Ich habe die Möglichkeit, bei meinem Freund zu wohnen. Deshalb ist es für mich kein Problem, wenn ich da irgendwie helfen kann.
Das Ehepaar integriert Mutter Natascha und Tochter Olha wo es nur geht: Sie kommen mit auf Wanderungen, sind dabei, wenn Verwandtschaftsbesuch ansteht und helfen mit bei täglichen Besorgungen. Natascha ist über diesen herzlichen Umgang sehr dankbar:
Ich bin so glücklich, bei dieser Familie zu sein. Menschen mit großen Herzen. Sie sind so freundlich. Ich und meine Tochter fühlen uns wie zu Hause. Ich habe keine Worte, um ihnen Danke zu sagen.
Auch die Gemeinde unterstützt schnell und unbürokratisch
Auch die Gemeinde unterstützen Ralf und Bettina mit ihren neuen Familienmitgliedern, wo es geht. Jegliche Hilfestellungen wurden sofort und unbürokratisch zur Verfügung gestellt. Außerdem gehen viele Kleider- und Sachspenden für Natascha und Olha ein.
Spenden & Aktionen für die Ukraine – so könnt ihr helfen!
Anders sei das beim Ausländerbüro. Ralf würde sich über ein Feedback freuen mit Informationen über Möglichkeiten, um Natascha und ihre Tochter zu unterstützen, besonders in Bezug auf einen längeren Aufenthalt in Deutschland. Auch wenn Natascha hoffnungsvoll damit rechnet, in den nächsten zwei Wochen wieder zurück zu ihrem Mann zu können, geht Ralf davon aus, dass es sich noch um Monate handeln wird.
Ich habe dem Vadim versprochen: Egal wie lange es dauert, ich passe auf seine Mädels auf. Und dieses Versprechen halten wir. Sie gehören mittlerweile alle zur Familie, wir haben sie ins Herz geschlossen.

Hier das ganze Gespräch zwischen SWR3-Reporter Nils Dampz und der Familie anhören:

#Zusammenkommen SWR3-Reporter Nils Dampz hat Ralf, Bettina, Natascha und ihre Tochter besucht
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Mariia aus der Ukraine: „Das Singen hilft Gefühle zu zeigen.“
Mariia gehört zu den 43 Studentinnen der Musikhochschule Kiew, die jetzt in Freiburg leben. Sie wurden letzte Woche mit einem Bus von einem Theater in Polen abgeholt, in dem sie zuvor die Nacht nach ihrer Flucht aus der Ukraine verbracht hatten. Abgeholt wurden sie von Hans Jörg Mammel von der Hochschule Freiburg. Auch die Unterbringung in Freiburg war sofort organisiert:
Es haben sich in einer Geschwindigkeit unfassbar viele Menschen gemeldet mit: ‚Wir haben Kapazitäten, schicken Sie uns jemanden.‘ Das ist wirklich ein positiver Aspekt in dieser ganzen schrecklichen Zeit.
Von einem herzlichen Empfang erzählt auch Mariia. Sie lebt im Moment bei einer Familie in Freiburg. Mariia steht noch immer in Kontakt mit ihren Verwandten in der Heimat und ist über die Lage vor Ort informiert. Das Singen hilft ihr durch diese Zeit:
Das Singen hilft, Gefühle zu zeigen. Wenn ich singe, geht's mir viel besser. Wir haben in der Gruppe ein Lied aus der Ukraine gesungen. Zweistimmig. Das hat uns zusammengebracht, dadurch unterstützen wir uns gegenseitig, das senkt den Stress – das hilft den Krieg kurz wegzuschieben.

Sie und die anderen Studentinnen werden auf die Musikhochschulen in Baden-Württemberg verteilt. Mariia kommt nach Karlsruhe. Sie will Deutsch lernen und sich auf ihre Abschlussprüfung vorbereiten.
Hier kannst du Mariia singen hören und das ganze Gespräch mit SWR3-Reporter Nils Dampz anhören.

#Zusammenkommen Mariia – Singen spielt bei der Bewältigung dieses Horrors eine wichtige Rolle
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Geflüchteter hilft Flüchtenden – Basrawi

2015 lässt Basrawi sein Leben in Syrien hinter sich und kommt als Flüchtling nach Deutschland. Jetzt kümmert er sich um Flüchtende. Bis vor Kurzem war er noch an der polnisch-ukrainischen Grenze, um Menschen zu helfen. Er ist Arzt und Teil des Vereins rund um den Mainzer Arzt Gerhard Trabert – der kürzlich bei der Wahl zum Bundespräsidenten angetreten ist.

#Zusammenkommen SWR3-Reporter Nils Dampz hat mit Basrawi gesprochen
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