Das ist auch für Kriegsreporter keine normale Situation: Vergangenen Montag kommt ein Reporter-Team von Sky News von einer Recherche außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew zurück. Sie holpern mit ihrem Auto über eine verlassene Straße, die sie offenbar zuvor schon in der Gegenrichtung benutzt haben.
Krieg in der Ukraine: Reporter werden um ein Haar zu Opfern
Hier der Tweet mit dem Video von dem Vorfall auf der Twitter-Seite von Sky News (Achtung: Die Aufnahmen sind sehr realistisch – auch wenn kein Blut fließt, könnten sie manche Menschen verstören):
Zunächst scheint alles sehr ruhig zu sein. Und doch hat sich in den zurückliegenden Stunden alles geändert: Die Frontlinie hat sich offenbar verschoben. Denn plötzlich zischt eine erste Kugel in den Wagen. „War das eine Kugel?“, fragt einer aus dem Team. „Nein, sagt ein Kollege, das war keine Kugel, da ist irgendwo was explodiert.“
Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine
Überfall vor Kiew: Überall schlagen Kugeln ein
Dann auf einmal Dauerfeuer: Jetzt schlagen viele Kugeln zugleich in das Auto ein. Alle ducken sich. Der Kameramann hält seine Kamera in die geöffnete Tür. Man sieht, wie die einschlagenden Kugeln aus dem Blech Funken schlagen. Es herrschen Angst, Geschrei und Chaos. „Wir sind Journalisten“, rufen die Reporter immer wieder.
Einen von ihnen treffen zwei Kugeln in seine Schutzweste. Sie gehen allerdings nicht durch. Chef-Korrespondent Stuart Ramsay wird dagegen trotz Schutzweste leicht am Rücken verwundet.
Wer hat die Reporter beschossen? Ukrainer oder Russen?
Irgendwann hört das Feuer auf und die Reporter rennen los. Sie glauben immer noch, Ukrainer hätten sie aus Versehen beschossen.
Später, in der Sicherheit einer Fabrikhalle, unterhalten sie sich mit Ukrainern. Die helfen ihnen und organisieren ihre Rettung aus dem Frontgebiet.
Die Ukrainer glauben nicht, dass ukrainische Soldaten geschossen haben. Es sei eines der russischen Sabotageteams gewesen, die nach Aussagen ukrainischer Quellen immer wieder in die Außenbezirke Kiews eindringen und Leute erschießen. Überprüfen kann das keiner.