Es geht dabei um die sogenannte MOBI-Kids-Studie. In der Studie wurde das Verhalten von 899 Kindern und Jugendlichen aus 14 Ländern untersucht, die an einem Gehirntumor erkrankt sind. Genauer gesagt, wie oft und wie lange sie Handys und DECT-Telefone (kabellose Festnetz-Telefone) benutzt haben. Verglichen wurden die Ergebnisse mit denen einer Kontrollgruppe.
Insgesamt nahmen so an der Studie rund 2.800 Menschen im Alter zwischen 10 und 24 Jahren teil. Sie stammen unter anderem auch aus Deutschland.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kommt zu der Einschätzung: „Die Nutzung von Mobiltelefonen und DECT-Telefonen erhöht das Risiko für Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen nicht.“ Die Ergebnisse der MOBI-Kids-Studie lieferten ebenfalls keinen Hinweis auf einen entsprechenden Zusammenhang, so die Behörde.
BfS: Wissenschaftliche Belege für gesundheitsschädliche Handystrahlung gibt es nicht
Es gebe nach derzeitigem Kenntnisstand keine wissenschaftlich gesicherten Belege für gesundheitsschädigende Wirkungen durch Mobilfunk für den Menschen, erklärte die Behörde. Die neue Studie untermauere dies.
Die neuen Ergebnisse tragen dazu bei, wissenschaftliche Restunsicherheiten auch mit Blick auf Kinder und Jugendliche zu verringern – sie bestätigen, dass die im Mobilfunk geltenden Grenzwerte Erwachsene und Kinder schützen.
Wie schädlich ist 5G-Strahlung?
Wir haben schon im Juli vergangenen Jahres einen umfangreichen Faktencheck zu Gefährlichkeit von 5G-Strahlung gemacht. Wir fassen hier nochmals die wichtigsten Ergebnisse für euch zusammen:
5G benötigt höhere Frequenzen
Handys, die mit 5G funken, können schneller und besser Daten austauschen. Der neue Standard soll in Deutschland bald flächendeckend eingerichtet sein. Für die höheren Datenraten braucht es aber höhere Frequenzen, die eine kürzere Reichweite haben. Das bedeutet wiederum, dass mehr Antennen und Funkmasten nötig werden. Aber bedeutet das auch mehr Strahlenbelastung für den Menschen?
Martin Röösli ist Professor für Umwelt-Epidemiologie am schweizerischen Tropen und Public Health Institut und forscht seit Jahren auf diesem Gebiet. Er sagt dazu:
Grundsätzlich ist es so: Je mehr Antennen man hat, desto mehr nimmt diese Art von Strahlenbelastung zu. Auf der anderen Seite nimmt aber die Strahlenbelastung des eigenen Handys deutlich ab, je besser die Signalqualität ist, so dass insgesamt eigentlich die Strahlenbelastung für den durchschnittlichen Nutzer deutlich abnimmt, je dichter das Netz ist.
Das bedeutet, dass das Smartphone am Ohr viel entscheidender ist als der Mast in 50 Metern Entfernung. Wenn es mehr Masten gibt, braucht das Smartphone selbst weniger Leistung und das hat einen viel größeren Effekt.
Auf die 5G-Grenzwerte kommt es an
Die elektromagnetische Strahlung auf den 5G-Frequenzen ist dann schädlich, wenn sie die entsprechenden Grenzwerte überschreitet. Diese Grenzwerte zu definieren und einzuhalten ist der springende Punkt. Es muss also geklärt werden, ob die Dosis 5G, die uns Masten und Handys verpassen, zu viel ist. Es gibt Anhaltspunkte, dass die Strahlendosis durch 5G nicht deutlich schlimmer wird. Quasi „Krebs durch telefonieren“ – das wurde bisher nicht bewiesen.
Auch das BfS schreibt in einer Stellungnahme vom Mai 2021 zu 5G: „Es gibt – bei umfangreicher Datenlage – keine wissenschaftlich gesicherten Belege für negative Gesundheitseffekte durch 5G unterhalb der bestehenden Grenzwerte.“ Die Behörde weist allerdings ebenfalls darauf hin, dass das Feld weiter erforscht werden muss.