Wie tickt Russlands Präsident Wladimir Putin, fragen sich viele. Was treibt ihn an bei seinem wahnsinnigen Einmarsch in die Ukraine? Journalistin und Buchautorin Katja Gloger hatte uns schon vergangene Woche gesagt, er sehe sich auf einer quasi heiligen Mission. Jetzt hat sich der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, geäußert.
Burns: Putin ist verbittert über langsamen Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine
Seiner Einschätzung nach ist Putin verbittert über den stockenden Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine: „Ich denke, Putin ist jetzt wütend und frustriert“, hat Burns am Abend bei einer Kongressanhörung in Washington gesagt.
Der russische Staatschef werde voraussichtlich die Angriffe verstärken „und versuchen, das ukrainische Militär ohne Rücksicht auf zivile Opfer zu zermalmen“. Der russische Präsident sei „entschlossen, die Ukraine zu dominieren, zu kontrollieren“.
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Kleiner werdender Beraterstab: Putin zunehmend isoliert
„Das ist für ihn eine Frage der tiefen persönlichen Überzeugung.“ Burns, der einst als US-Botschafter in Russland im Einsatz war, beschrieb Putin als zunehmend isoliert: „Er hat ein System geschaffen, in dem sein engster Beraterkreis immer kleiner wird.“
Dort wage es niemand, die Entscheidungen des Präsidenten in Frage zu stellen. Ohnehin schmore Putin seit vielen Jahren in einer „explosiven Mischung aus Groll und Ehrgeiz“, sagte Burns.
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Was definiert Putin am Ende als „Sieg“?
US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines sagte in der Kongressanhörung, Putin sei der Auffassung, dass der Westen ihm nicht ausreichend Respekt gezollt habe. Er habe außerdem das Gefühl, dass er den Krieg gegen die Ukraine nicht verlieren dürfe. Allerdings könne sich seine Einschätzung darüber ändern, was als Sieg angesehen werden könne.
Putin hatte seine Streitkräfte am 24. Februar in der Ukraine einmarschieren lassen. Die russischen Truppen stoßen bei ihrem international scharf verurteilten Angriffskrieg aber auf erbitterten Widerstand der ukrainischen Armee und der Zivilbevölkerung des Landes, ihr Vormarsch wurde rasch ausgebremst.
In der vergangenen Woche sorgte eine zum Stehen gekommene russische Fahrzeugkolonne nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew für Aufsehen. Russland setzt deswegen verstärkt auf massiven Raketenbeschuss – auch ziviler Ziele.
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